Gründung

Zur Trägerschaft und zur Entstehungsgeschichte der BauHaus Werkstätten Wiesbaden 

Die BauHaus Werkstätten Wiesbaden sind eine als gemeinnützig anerkannte GmbH, die von vier Gesellschaftern zu gleichen Teilen getragen werden:

  • Evangelisches Dekanat Wiesbaden
  • Jugendhilfezentrum Johannesstift GmbH
  • Nachbarschaftshaus Wiesbaden e.V.
  • Hilfe und Unterstützung für junge Arbeitslose e.V. (HUjA)

Dieses ungewöhnliche Trägerkonstrukt gründet auf einer Initiative des Sozialpfarramtes des Evangelischen Dekanats Wiesbaden aus 1988, die sich an die Wiesbadener Träger von Maßnahmen der Jugendberufshilfe wandte. Ziel der damaligen Initiatoren Wolfgang Stasche und Wolfgang Geller war es, sinnvolle und geeignete Maßnahmen zum Abbau von Jugendarbeitslosigkeit zu etablieren und dies idealerweise in Zusammenarbeit von mehreren Trägern. Daraus entstand 1990 der Trägerverbund Wiesbaden, der zunächst in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) unter dem Namen BauHaus Werkstätten Wiesbaden (BWW) die ersten arbeitsmarktpolitischen Angebote durchführte. 1994 wurde die Rechtsform in eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts überführt, die bis heute in ihrer Zusammensetzung Bestand hat.

Neben der gemeinsamen Übernahme von Verantwortung im Bereich arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen für benachteiligte Personengruppen stand bei der Gründung dieses Trägerverbundes im Vordergrund, die unterschiedlichen Ressourcen der einzelnen Träger zur Förderung der gemeinsamen Tochter BWW zu nutzen. Das Evangelische Dekanat übernahm lange Jahre die Finanz- und Personalbuchhaltung der BWW, das Johannesstift, eine Jugendhilfeeinrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen, unterstützte in den Anfangsjahren mit der Erteilung von Aufträgen für die Beschäftigungsprojekte zur Finanzierung von Projektkosten, der Verein HUjA war als vom Land geförderte Beratungsstelle für arbeitslose Jugendliche für die Projektentwicklung und die Geschäftsführung verantwortlich und das Nachbarschaftshaus Wiesbaden unterstützte die Projektarbeit lange durch die Gestellung von Personal.

Seit der Gründung 1990 haben sich die BWW von einem Beschäftigungsprojekt mit acht Teilnehmer:innen bis heute zu einem in Wiesbaden fest etablierten Träger der Arbeitsmarktförderung  entwickelt. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stehen bis heute Bürger:innen unserer Stadt, die i.d.R. leistungsberechtigt nach dem SGB II und aufgrund ihrer individuellen und sozialen Lebenslagen auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Ihre berufliche und soziale Teilhabe durch intensive Förderung zu unterstützen, ist die Kernaufgabe der BWW.

Die BWW sind Arbeitgeber von rund 100 Stammkräften und betreiben eine Vielzahl von Projekten in den Bereichen Umschulung und Ausbildung, Qualifizierung, Beschäftigung, Vermittlung, Jugendwohnen und Gemeinwesenarbeit. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass sich betriebliche Strukturen innerhalb der GmbH im Laufe der Jahre professionalisiert haben und die operativen Unterstützungsleistungen der Gesellschafter in den Hintergrund getreten sind.  Trotzdem hat sich an der Trägerschaft der Gesellschaft bis heute nichts verändert und auch die Grundidee der kirchlichen Initiative des evangelischen Dekanats, dass mehrere Träger aus unterschiedlicher Herkunft und Prägung für die Umsetzung einer gesellschaftlich wichtigen Aufgabe gemeinsam Verantwortung übernehmen, prägt den Geist und die Entscheidungen der Gesellschafterversammlung der BWW bis heute.